Seit ca. 35 Jahren nehme ich Reitunterricht, mal mehr mal weniger. Angefangen wie wahrscheinlich die meisten hier, Gruppenunterricht in englischer Reitweise. Dann kam der Einzelunterricht. Zwischenzeitlich habe ich mit meinem ersten Pferd einen mehrjährigen Ausflug in die Westernreiterei gemacht. Bei beiden Reitweisen gab es gute und weniger gute Reitlehrer Innen. Je älter ich wurde, desto weniger gefielen mir die Reitweisen. Ich wollte „schön“ und „leicht“ reiten, so wie ich es bei meinen Aufenthalten in Portugal gesehen hatte.

Dann lernte ich Andrea kennen und nahm bei ihr Unterricht. Zunächst mit einem Pferd einer Freundin und dann mit Campino. Campino übernahm ich vor zwei Jahren 10-jährig.

Bis dahin wurde er von der  Vorbesitzerin und der Reitlehrerin in englischer Reitweise geritten. Er wurde abgegeben mit den Worten, er sei  an seine Leistungsgrenze gekommen und  mit einem Haflinger könne man kein Turnier gewinnen  (letzterer Umstand entspricht wahrscheinlich der Wahrheit).

Kurzum, die Leistungsgrenze hatte er bis dahin noch lange nicht erreicht und hat sie, nach gut zwei Jahren Unterricht bei Andrea, noch immer nicht erreicht.

Campino wurde offensichtlich mit einer sehr harten Hand geritten. Ein Halswirbel war verschoben, Kiefer und Zungenbein waren fest und er hatte Probleme mit dem Kreuzdarmbeingelenk. Er hatte keinen Schwung, keine Aufrichtung, der Galopp war flach und auf der rechten Hand fast nicht vorhanden.

Andrea hat mit Campino bei null wieder angefangen. Am Anfang standen Abkauübungen und das Nachgeben. Campino hatte Angst vor der Reiterhand und machte sich fest. Andrea hat die oben beschriebenen gesundheitlichen Probleme während des Unterrichts bemerkt und Campino durfte  mehrfach osteopatische Behandlungen und Massagen genießen dürfen.

Was ich damit sagen will ist, Andrea macht einen ganzheitlichen Unterricht. Das Pferd steht bei ihr im Vordergrund, aber ohne den Reiter zu vergessen. Sie erklärt alle Übungen ganz genau und arbeitet (was mir sehr wichtig ist) mit Bildern. Sie erklärt bei jeder einzelnen Lektion was im Pferd „abläuft“, warum die äußere/ innere Zügelhand in einem Moment höher gehalten werden muss und im nächsten schon wieder tiefer, warum die Beine locker am Pferd liegen müssen und mein Sitz „schlampig“ sein soll, wenn ich wieder zu angespannt sitze.J.

Mittlerweile war Campino schon zweimal bei Andrea zum Beritt (TrainingslagerJ). Einmal für zwei Monate und in diesem Jahr waren es fast drei Monate. Jede zweite Woche kommt Andrea zum Unterricht und zwei Wochenendkurse habe Campino und ich auch schon genießen dürfen.

Campino ist ein ganz anderes Pferd geworden, physisch als auch psychisch.

Er kann mittlerweile alle Seitengänge im Schritt und im Trab. Er galoppiert auf beiden Händen aus dem Schritt an. Die ersten Piaffe-Tritte hat er unter dem Sattel absolviert und den spanischen Schritt macht er auch schon vom Sattel aus.

Andrea nennt Campino immer liebevoll  „Streber“ und das ist er auch…..geworden, ein liebevoller, ausgeglichener Streber, der es jedem recht machen möchte. All das haben Pino und ich Andrea zu verdanken.

Danke Andrea