Arbeit am Langen Zügel

Die Arbeit am Langen Zügel gilt als Krönung der Ausbildung. In der Spanischen Hofreitschule in Wien werden die Hengste erst im Alter von ca. 12 bis 15 Jahren erstmals am Langen Zügel geschult. Sie sind zu diesem Zeitpunkt unter dem Sattel bis zur Hohen Schule ausgebildet und beherrschen die Schulquadrille in Perfektion. Ein Pferd am Langen Zügel zu führen erfordert ein Höchstmaß an Vertrauen zwischen Ausbilder und seinem Pferd.  Für die Kommunikation gibt es nur den Langen Zügel. Gewichts- und Schenkelhilfen fehlen. Oberbereiter Andreas Hausberger (Spanische Hofreitschule Wien) sieht in dieser Art der Arbeit die höchste Schwierigkeitsstufe der Pferdeausbildung.
Unterricht bei Andreas Hausberger März 2012. Pardo in der Piaffe am Langen Zügel - Foto: Friedederike Scheytt
Für die Arbeit am Langen Zügel sollte Ihr Pferd bereits eine gute Versammlungsfähigkeit im Schritt und Trab besitzen. Die Arbeit am Langen Zügel bedeutet nicht, dass Sie Ihr Pferd vom Boden aus mit losen Leinen fahren.
Unterricht bei Andreas Hausberger März 2012. Pardo am Langen Zügel - Foto: Katja Schmiedeskamp
Unterricht bei Andreas Hausberger März 2012. Pardo in der Trabtraversale am Langen Zügel - Foto: Katja Schmiedeskamp
Die Arbeit am Langen Zügel setzt ein Pferd voraus, welches in Anlehnung in versammelter Haltung gearbeitet werden kann. Außerdem sollte es absolut brav sein und nicht gegen Touchierhilfen mit der Hinterhand schlagen. Pferde, die sich nicht touchieren lassen und leicht ausschlagen sind für die Arbeit am Langen Zügel nicht geeignet.
Wenn Sie diese Vorarbeit mit Ihrem Pferd geleistet haben, steht dieser wunderbaren Arbeit nichts mehr im Wege. Es ist eine schöne Möglichkeit Abwechslung in den Alltag zu bringen. Für das Pferd ist es eine besondere Erfahrung, muss es doch mutig vorausgehen während der Ausbilder in einer ungewohnten neuen Position läuft. Das Pferd am Langen Zügel zu führen, ist eine der schönsten Erfahrungen und dem Interessierten absolut zu empfehlen.