Heute geht es mal wieder um Jungspund Pluto Troja. Als ich ihn im Mai 2017 kaufte habe ich damals ganz bewusst entschieden, dass er genauso wie der Pardo einen Cobra-Vollmaßsattel bekommen soll. Ich bin absolut begeistert von der Passform und der Qualität dieses Sattels und der Fachkompetenz des Teams um Herrn Alt.

Pluto Troja ist nun seit genau 8 Wochen nach seiner Verletzungspause wieder im Training. In den letzten beiden Wochen hatte ich auf einmal das Gefühl, dass der Sattel beginnt seitlich zu schwimmen. Wir sprechen hier über eine minimale Tendenz. Auch unter dem Sattel mochte Pluto Troja sich von einem Tag auf den anderen nicht mehr so gut fallen lassen und den Rücken hergeben. Als Reiter sollten Sie solche Zeichen gut wahrnehmen. Mein erster Gedanke war sofort, dass der Sattel womöglich zu eng geworden ist. Pluto Troja hat wirklich einen rasanten Muskelaufbau und wächst mit seinen 6 Jahren ja auch noch.

Ein Termin mit Herrn Alt von der Firma Cobra wurde vereinbart. Gestern war Herr Alt zu Besuch und das Ergebnis war wie erwartet. Der Sattel muss wieder weitergestellt werden. Pluto Troja ist erst seit knapp 10 Monaten bei mir und der Cobra-Sattel musste schon zwei Änderungen in der Weite mitmachen. Junge Pferde entwickeln sich so rasant und es absolut ratsam einen Sattel zu erwerben, der diese Änderungen ein Leben lang und kompromisslos mitmacht. Dies ist bei diesem Maßsattel der Fall. Immer wieder höre ich, dass die Anschaffung eines Maßsattels für ein junges Pferd Unsinn ist und man erstmal mit einem Übergangsmodell für die nächsten Jahre überbrücken möchte/kann. Würden Sie Ihrem Kind auch für die ersten Laufversuche unpassende, eventuell sogar drückende Schuhe kaufen? Vermutlich nicht. Auch ein junges Pferd muss einen kompromisslos gut passenden Sattel haben. Dies muss nicht immer ein Vollmaßsattel sein. Ein guter Sattler kann auch unter der großen Auswahl an bestehenden Sattelmarken einen zum Pferderücken passenden Baum aussuchen.

Da ich mit Pardos’ schwierigem Rücken eine wahre Sattelodysee hinter mir habe, bin ich irgendwann bei den Cobra-Sätteln gelandet. Für Pardos’ Rücken ist aufgrund der extrem weichen Rückenlinie gar kein herkömmliches Sattelmodell denkbar. Leider gab es in den Jahren vor dem Cobra-Sattel viele Sattler die bedenkenlos auf diesen Rücken einen unpassenden Baum gelegt haben und ihn für passend befanden. Für dieses Pferd war der Vollmaßsattel die einzige Möglichkeit, jemals seinen Rücken reell hochzubringen. Aufgrund der guten Erfahrungen war für mich klar, dass auch Jungpferd Pluto Troja gleich so einen Sattel bekommt. Das ist im ersten Moment natürlich eine hohe Investition, die aber gleich in die Anschaffung mit einkalkuliert war. Die oben beschriebene Geschichte der ersten 10 Monate zeigt, dass die Entscheidung richtig war. Der Sattel kommt jedes Mal perfekt passend wieder zurück und wir können fröhlich weiterarbeiten.

Nehmen Sie gut solche kleinen Anzeichen wie oben beschrieben war. Gerade in den ersten Ausbildungsjahren kann es sein, dass der Sattler nach 3 Monaten schon wieder zu Ihnen kommen muss, weil Ihr Pferd sich entwickelt hat. Verpassen Sie diesen Moment der Nachkontrolle hat Ihr junges Pferd sofort ein schlechtes Erlebnis mit diesem wichtigen Teil der Ausrüstung.

Andrea Lipp

März 2018

Foto: Hans Kuczka